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3 Tage Strandurlaub an der Adria: Bellaria, Cervia und Ravenna

Aktualisiert: 17. März 2021

Meer, Strand & Kultur: Auch in diesem Jahr haben wir die Gelegenheit genutzt, um ein Wochenende an der adriatischen Küste in der Emilia-Romagna zu verbringen. Unsere Ziele: Igea Marina-Bellaria, Cervia und die wunderschöne Mosaikstadt von Ravenna. [Dieser Artikel enthält Affiliate-Links*]

Die Küste von Bellaria

Zugegeben, das adriatische Meer gehört nicht zu den allerschönsten, doch durch seine Nähe bietet es sich als ideales Ziel für ein Wochenende am Strand an. Außerdem warten entlang seiner Küste einige interessante Ausflugsziele, die zum Auskundschaften einladen. Während wir letztes Jahr die schöne Stadt Comacchio entdeckt haben, brachte uns das verlängerte Wochenende in diesem Jahr nach Bellaria, Cervia und Ravenna. Am Ende des Artikels findet ihr wie üblich meine Buchtipps zum Artikel.


Unsere "Home-Base": Igea Marina-Bellaria

Der Strand von Igea Marina

Ganz in der Nähe vom lauten und touristischen Rimini haben wir Igea Marina als ruhigen und entspannten Ort kennengelernt - ohne dass es uns an etwas gefehlt hätte: Igea Marina bietet nämlich alles, was man für einen Urlaub braucht; Einkaufsmöglichkeiten, schöne Restaurants in denen man die köstliche Küche der Emilia-Romagna genießen kann, Bars, kleine Boutiquen und typische Souvenirläden, die durch die gemütliche Flaniermeile führen.

Der Strand erscheint endlos und verbindet Igea Marina mit dem Nachbarort Bellaria. Wenn man also Lust auf einen ausgedehnten Spaziergang hat, braucht man nur der Promenade folgen, bis man nach etwa 20-30 Minuten Bellaria erreicht. Am ersten Tag haben wir den Strand noch nach dem kostenfreien Abschnitt abgesucht (der sich weiter hinten befindet), an den darauffolgenden Tagen haben wir uns dann, der Gemütlichkeit halber, doch dazu entschlossen ein paar Liegen zu mieten, um uns auch frei vom Strand wegbewegen zu können ohne unseren Platz zu verlieren. In diesen Tagen haben wir auch 2 wunderschöne Städte besichtigt, die sich in der Nähe befinden: Cervia und Ravenna.


Cervia - Eine Stadt und das Salz

Blick auf das alte Salzlager und auf den Kanal von Cervia

Der erste Ausflug! Cervia ist eine wunderschöne Stadt, die mehr zu bieten hat, als man auf den ersten Blick denken mag. Beim Spaziergang durch die Straßen, habe ich an jeder Ecke etwas Interessantes entdecken können und wurde auf Schritt und Tritt von der charmant-maritimen Atmosphäre der Stadt begleitet.


Ganz charakteristisch ist die Produktion von süßem Meersalz, die seit jeher einen wichtigen Teil der Geschichte von Cervia bezeichnet und bis heute sowohl im In- als auch im Ausland hoch geschätzt wird. Bis die Salzproduktion 1959 industrialisiert wurde, gab es unglaubliche 144 Salinen. Von all diesen Salinen, ist bis heute noch eine einzige im herkömmlichen Betrieb, die mittlerweile zum Salzmuseum von Cervia (MUSA) gehört und allen Interessierten die harte Arbeit der Salinenarbeiter näher bringt: Die Salina Camillone. Im Laufe einer Saison können zwischen 500 und 2.000 Zentner Salz produziert werden. Leider hatte ich keine Zeit mehr, um das Salzmuseum zu sehen, doch so habe ich schon eine tolle Ausrede, für den nächsten Besuch! ;)


Begonnen hat der Ausflug durch die Altstadt mit einem Spaziergang entlang des Kanals, der bis zum Hafen führt. Zurück am Ausgangspunkt, dem malerischen Platz "Piazzale dei Salinari", haben wir einen Teil der laufenden Ausstellung "Cervia in Fiore" gesehen. Diese Veranstaltung stellt die größte florale Open-Air-Ausstellung Europas dar und präsentiert, verteilt über die gesamte Altstadt, Kreationen von zahlreichen internationalen Floristen. Auf diesem Platz befindet sich auch das 1691 erbaute Salzlager. Blickt man auf die direkt gegenüberliegende Seite, fällt das Auge auf ein weiteres Salzlager, in welchem sich das bereits erwähnte Museum befindet, und auf den Turm "Torre San Michele". Auch er wurde 1691 erbaut und diente zur Verteidigung gegen Piratenangriffe. Den Auftrag für dessen Bau gab Graf Michelangelo Maffei, der zu dieser Zeit (wir sprechen von den Jahren 1682 - 1706) mehr auf die Bedürfnisse der Bevölkerung von Cervia achtete als seine Vorgänger und diese besser schützen wollte. Auf der Turmspitze des etwa 23 m hohen Turms befand sich die Waffenkammer. Von hier aus wurden Angriffe von Räubern und Piraten signalisiert und mit einem ersten Schlag abgewehrt.


Nächster Halt: Piazza Giuseppe Garibaldi. Steht man in der Mitte des Platzes wird man von verschiedenen mittelalterlichen Gebäuden umgeben. Darunter die Kathedrale Santa Maria Assunta (deren Bau 1702 vollendet wurde und nicht nur in ihre Räumlichkeiten, sondern auch zu einem gemütlichen Spaziergang durch ihren reizenden Garten einlädt) als auch das ihr gegenüberliegende Rathaus mit direktem Durchgang zum Platz Carlo Pisacane, der zum Verweilen verführt.


Angelika, Brunnen der Liebe

Energien aufgeladen? Dann muss noch ein kurzer Abstecher zum "Brunnen der Liebe" unternommen werden. Die Geschichte des Brunnens ist recht bewegend, denn das Kunstwerk wurde der Stadt 2008 von einem deutschen Urlauber aus Nürnberg gestiftet, der vor vielen Jahren gemeinsam mit seiner Frau Angelika zufällig nach Cervia kam.

Seit sie die Stadt zum ersten Mal sahen und sich darin verliebten, wurde sie zum alljährlichen gemeinsam Urlaubsziel. Als Angelika viel zu früh verstarb, schenkte der Ehemann diesen Brunnen der Stadt - in Erinnerung an die glücklichen Tage, die er gemeinsam mit seiner Frau in Cervia verbracht hatte.


Ravenna - 1 Stadt, 8 UNESCO-Weltkulturerbestätten

In den Straßen von Ravenna

Ein Spaziergang durch die wunderschöne Stadt in der Emilia-Romagna ist wie eine Entdeckungstour durch eine riesige Schatzkammer, denn Ravenna gehört zu den wichtigsten Kunst- und Kulturzentren des spätrömischen Imperiums. Mit jedem Schritt durch die Altstadt wird die beeindruckende Vergangenheit der Stadt spürbar, denn Ravenna wurde im Laufe ihrer Geschichte gleich 3 Mal zur Hauptstadt ernannt - das erste Mal in der letzten Zeit des Weströmischen Reiches, ein zweites Mal während der Herrschaft der Goten (493-529 n. Chr.) und ein drittes Mal während der byzantinischen Herrschaft in den Jahren 553 - 751 n. Chr. Von dieser glänzenden Zeit zeugen vor allem die kostbaren Mosaike, die noch heute eine wichtige Rolle spielen.


Diese wertvollen Mosaike finden sich als beeindruckende Kunstwerke in zahlreichen frühchristlichen und byzantinischen Gebäuden wieder. Von besonderer Bedeutung ist die Mosaikkunst in 8 Bauten aus dem 5. und 6. Jahrhundert, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören: Die Basilika San Vitale, das Mausoleum der Galla Placidia, die Basilika Sant'Apollinare Nuovo, die Neonische Taufkapelle, die Kapelle Sant'Andrea, die Taufkapelle der Arianer, das Mausoleum des Theoderich und die Basilika Sant'Apollinare in Classe.


Ein Tag in Ravenna - unser Rundgang durch die Schatzkammer


1. Der Dom von Ravenna

Der Dom von Ravenna

An Stelle der ehemaligen Basilika Ursiana (um 402 n. Chr.) steht seit 1734 der Dom von Ravenna, wichtigster katholischer Bau der Stadt. Zur Zeit der Basilika Ursiana wurde der Bischofssitz von Classe nach Ravenna verlegt - als Ravenna zur Hauptstadt des Weströmischen Reiches wurde. Im Laufe der Jahre wurde die frühchristliche Kathedrale weiter ausgebaut und etwa um das Jahr 1112 mit einem Glockenturm ausgestattet. Gleichzeitig wurde mit der Restaurierung der Mosaike im Inneren der Kirche begonnen. Bis heute sind leider nur noch wenige Fragmente von den Dekorationen der Apsis erhalten geblieben, die im Erzbischöflichen Museum betrachtet werden können.


2. Das Mosaikmuseum TAMO

Das Mosaikmuseum in Ravenna

Das Mosaikmuseum TAMO widmet sich dem alten und zeitgenössischen Mosaik. In der schönen Kirche von San Nicolò (14. Jhd) beheimatet, bietet es einen einzigartigen Rundgang durch exzellente Funde. Neben den ausgestellten Werken wird man als Besucher auch durch die Herstellungsprozesse der Mosaikkunst geführt - an den verschiedenen Stationen lernt man mehr zur Verwendung und komplexen Weiterverarbeitung der Steine.


3. Die Classense-Bibliothek

Einer der reizenden Gänge der Classense-Bibliothek

In der 1512 erbauten Classense-Bibliothek kann man sich auf die Suche verschiedener Kunstwerke vom 16. bis 18. Jhd begeben. Von besonderer Bedeutung ist hier jedoch die historische Aula Magna, die zwischen dem 17. und 18. Jhd errichtet und mit diversen Statuen, Stuckverzierungen und fein geschnitzten Holzverkleidungen geschmückt ist. Erwähnenswert sind auch die Fresken von Francesco Mancini. Gemeinsam mit seinen imposanten Kreuzgängen, dem Refektorium (auch als "Sala Dantesca" bekannt) und der reich verzierten Sakristei der Kirche ist das gesamte Bibliotheksgebäude ein wahres Juwel, das ohne jeden Zweifel einen Besuch wert ist. Die Bibliothek selbst beherbergt eine große Sammlung an Drucken, Kunststichen, Fotos und etwa 800.000 Büchern.


4. Das Grab von Dante

Dante's Grab

Ganz in der Nähe der Basilika von San Francesco und des Dante-Museums befindet sich im sogenannten "Dante-Areal" ein neoklassizistischer Tempel mit den Überresten des berühmten Dichters Dante Alighieri. Klar, denkt man an Dante, dann denkt man zuallererst an Florenz - die Wiege der italienischen Sprache. Doch vertrieben aus seiner Heimatstadt, verbrachte der größte aller Dichter seine letzten Jahre in Ravenna, wo er in der Nacht auf den 14. September 1321 verstarb und auch begraben wurde.


5. Die Basilika San Francesco Vitale

Krypta der Basilika des Hl. Franziskus

Mitten im historischen Zentrum von Ravenna befindet sich eines der wichtigsten religiösen Bauten der Stadt: Die Basilika San Francesco Vitale. Die Kirche aus dem 5. Jhd n. Chr. war ursprünglich den Heiligen Aposteln und dem Heiligen Petrus gewidmet und wurde später zum Sitz der Franziskaner. 1321 wurde in dieser Kirche auch die Beerdigung von Dante abgehalten. Das Highlight der Kirche: Direkt unter dem Hauptaltar befindet sich die Krypta - ein von Säulen getragenes Oratorium aus dem 10. Jhd. Da der von wunderschönen Mosaiken belegte Boden der Krypta unter dem Meeresspiegel liegt, wird dieser regelmäßig vom Wasser überflutet. Wenn man genau hinsieht, erblickt man auch eine Inschrift, die an den ursprünglichen Zweck des Raumes erinnert: Die Aufnahme der Überreste von Bischof Neon.


6. Die Piazza del Popolo

Dreh- und Angelpunkt: Die Piazza del Popolo

Gemütlich machen, einen köstlichen Kaffee genießen und die Atmosphäre wirken lassen. Nach dem Vorbild des Markusplatzes in Venedig wurde auch die Piazza del Popolo in Ravenna von den Venezianern erbaut und 1483 mit zwei zentralen Säulen versehen. Auf der einen Säule befand sich der Löwe von San Marco, auf der anderen die Statue des Schutzpatrons Sant'Apollinare. Seit Papst Julius II. die Stadt 1509 durch den Sieg über die Venezianer übernahm, wurden diese Statuen auf den Säulen ersetzt; an Stelle des Löwens steht nun der Schutzpatron und auf der anderen Säule platzierte man die Statue von San Vitale. Der Platz selbst wurde zunächst nach Vittorio Emanuele II. benannt - nach dem Referendum 1946 zogen 88% der Ravenneser die Republik der Monarchie vor - die absolute Mehrheit in Italien - und der Platz wurde dem Volk gewidmet.


Von hier aus ging es weiter zur Torre Civica - wie in anderen italienischen Städten begann auch der Adel von Ravenna ab dem Jahr 1000 damit, zahlreiche "Adelstürme" zu bauen, um seine Macht und sozialen Prestige zu demonstrieren. Unter diesen Adelstürmen sticht auch der im 12. Jhd erbaute Stadtturm hervor, der nach dem vom päpstlichen Rektor in Auftrag gegebenen Abriss aller Türme und privaten Festungen am Ende des 13. Jhd als einziger erhalten blieb. Der 39 m hohe Turm diente Jahrhunderte lang als Wachturm, um im Fall von Feuer oder Überschwemmungen Alarm zu schlagen.



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