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Castelfeder - Die Kultstätte im Südtiroler Unterland

Aktualisiert: 17. März 2021

Auf einer Anhöhe zwischen den Dörfern von Auer und Neumarkt im Süden Südtirols befindet sich die mystische Kultstätte von Castelfeder. Eine Wanderung zwischen Geschichte, Weinreben, außergewöhnlichen Landschaften und schönen Panoramen auf das Südtiroler Unterland und die Etsch. [*Enthält Affiliate-Links]

Zwischen den Ruinen von Castelfeder

Seit ich nach Bozen gezogen bin, stand der Besuch von Castelfeder ganz oben auf meiner To Do-Liste. Da ich mich unheimlich für Geschichte interessiere, konnte es doch auch gar nicht anders sein, oder? ;) Steht man einmal oben auf der Anhöhe, scheint man die mystische Atmosphäre direkt spüren zu können, die dieser Ort ausstrahlt. Genauso ging es mir auch schon, als wir im letzten Jahr zur Kirche St. Hippolyt (einer Kultstätte oberhalb von Lana) gewandert sind.


Die Tour

Gestartet sind wir von einer kleinen Tankstelle am Ortsrand von Neumarkt. Hier geht es zunächst den Feldweg in Richtung Montan entlang und vorbei an den malerischen Weinreben von zwei lokalen Weingütern: Dem Weingut Baron Longo, mit einem verträumten Anblick auf das von Weinreben umrankte Gutshaus, und dem Weingut Peter Dipoli. Immer weiter der Nase nach folgt man dem Pfad weiter hinauf und durch eine ungewöhnliche Landschaft: Man mag es kaum glauben, doch es geht tatsächlich durch Steppenrasen und -sträuche. Ja, ihr habt richtig gelesen - nachdem man den Hügel erreicht hat, geht durch das Biotop von Castelfeder und hier verwandelt sich die Landschaft in ein Gebiet mit einer außergewöhnlichen Pflanzenwelt. Ab und zu sieht man hier sogar die ein oder andere Ziege genüsslich grasen! Nach diesem Spaziergang durch die submediterrane Landschaft führt das letzte Stück über einen alten Römersteig hinauf zu den Ruinen von Castelfeder.


Buchtipps


Die Kultstätte von Castelfeder

Zwischen den Ruinen von Castelfeder

Auf dem 190 m hohen Hügel angekommen bietet sich ein wunderschöner Anblick und eine Spielwiese für Groß und Klein. Über dem ganzen Areal verteilt erklären Infotafeln mehr über die Geschichte der Kultstätte, die Ruinen aus der prähistorischen, römischen und frühmittelalterlichen Epoche bereithält. Einige der archäologischen Ausgrabungen konnte man bis ins 2. Jahrtausend vor Christus zurückdatieren. Unter anderem kann man hier die Überreste der Barbarakapelle aus dem 6. Jhd und die Ruine einer Burganlage aus dem Jahr 500 n. Chr besichtigen.


Die "Arkadien Tirols"

Die Ruinen dieser Burganlage sind auch als "Arkadien Tirols" oder - im Südtiroler Dialekt - als "Kuchelen" bekannt. Schaut euch um: Von hier aus bietet sich ein fabelhaftes Panorama auf das Südtiroler Unterland mit Aussicht auf das Weindorf Tramin, Neumarkt, Montan über das Dorf von Kaltern im Überetsch und bis hin zur Salurner Klause.


Mit Vollgas voraus! Direkt gegenüber der Arkadien stoßt man auf eine Rutsche. Doch es handelt sich hierbei nicht um irgendeine Rutsche: Sie wurde bereits vor Hunderten von Jahren in Porphyrstein geschlagen und glatt poliert - gedacht war sie als heidnische Fruchtbarkeitsrutsche. Wenn eine Frau auf ihrem Bauch hinunterrutschte - heißt es - wurde der lang ersehnte Kinderwunsch erfüllt. Ich habe es gewagt, bin hinuntergerutscht und... es ist nichts passiert! ;)


In der Nähe: Die malerischen Orte von Neumarkt und Tramin

Wenn ihr einen Ausflug nach Castelfeder unternimmt, solltet ihr euch auch Zeit nehmen, um die reizenden Orte von Neumarkt und Tramin zu besichtigen. In Neumarkt, einer der schönsten mittelalterlichen Orte Italiens, könnt ihr durch die charmanten Gassen schlendern, die mediterrane Atmosphäre auf euch wirken lassen und einzigartige Bogengänge entdecken. Wenn ihr genügend Zeit habt, könnt ihr das Museum für Alltagskultur besuchen, das eine umfangreiche Sammlung von Einrichtungs- und Gebrauchsgegenständen aus den bürgerlichen Haushalten des 19. und 20. Jahrhunderts bereithält. Im Kunstforum hingegen werden regelmäßig Objekte der Gegenwartskunst ausgestellt sowie Lesungen, Buchpräsentationen und Diskussionsrunden abgehalten. Auch unvergessliche Veranstaltungen wie das traditionelle Laubenfest, die Blauburgunder Tage oder der Weihnachtsmarkt (Noi.Markt) muss man mindestens einmal miterlebt haben.


Direkt gegenüber von Neumarkt befindet sich das Weindorf Tramin. Wenn ihr zu Besuch seid, müsst ihr unbedingt den süßlichen Gewürztraminer probieren, für den das Dorf bekannt ist – am besten in der Kellerei Tramin, die viele weitere köstliche Weine bereithält! Im Dorf selbst lohnt sich ein Besuch des historischen Dorfmuseums Hoamet Museum, das einen interessanten Einblick in die Geschichte und Bräuche des Ortes ermöglicht. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist die gotische Pfarrkirche, deren etwa 90 m hohe Turm der höchste Kirchturm Südtirols ist. Solltet ihr euch zur Faschingszeit in Tramin befinden, erwartet euch eines der großen Eventhighlights in Südtirol: Bereits seit 1591 findet der traditionelle Egetmann-Umzug, eine der ältesten und lebendigsten Karnevalstraditionen, statt. Während der traditionelle Umzug in den ungeraden Jahren stattfindet, wechselt er sich in den geraden Jahren mit dem Kinder-Egetmannumzug ab.



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